Als DJ muss man nun wohl auch Millionär sein - danke GEMA!

  • Ging gerad schon wieder bei facebook rum, ein durchaus interessantes Thema für uns (zumindest denke ich das bei denen die nicht nur im Webradio sondern in Clubs, ect. auflegen)


    Unser lieblings Verein erhöht wohl mal wieder die Beitragskosten (Geld scheint wohl immer noch nicht zu reichen, warum auch, warum nur viel Kohle aus den Taschen ziehen, wenn man noch mehr haben kann?)


    Ab dem 01.04. ist es dann wohl soweit, habe schon von einigen Kollegen gehört, dass sie ihren Job dann aufgeben bzw. aufgeben müssen. Zugegeben, SO macht das echt einen Spaß mehr...


    Aber zum Verständnis gibt es ja zum glück eine einfache Beschreibung, wie das ganze nun funktionieren soll:
     [Blockierte Grafik: https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash3/733875_10151746994749619_1012200823_n.jpg]



    Damit haben sie sich ja mal wieder von ihrer besten Seite gezeigt...


    Vorallem, versteh ich das richtig, geht meine Festplatte kaputt und ich muss ein Backup einspielen, darf ich alles nochmal zahlen? :fail:
    Ist ja abzocke²²²²... ist also wohl ab dem 01.04. die Vorraussetzung um DJ zu sein im Lotto gewonnen zu haben oder ein Millionen-Erbe bekommen zu haben?


    Naja..fröhliches Diskutieren wünsch ich :D

  • Naja ich erkenne aus der Tabelle, das es den Illigalen Downloadern und die jenigen die mit gebrannten CDs auflegen an den Kragen geht.
    Die zweite Option wäre back to Vinyl oder Original CD, da zahlt man bis auf Whitelabels oder Bootlegs keine Gema :)

  • Rava: Das stimmt soweit nur, wenn du bei Amazon beispielsweise als Speichermedium direkt den USB-Stick wählst. Sobald du eine Sicherheitskopie machst um deine Musik zu schützen oder von einem lokalen Archiv (z.B. Festplatte) eine Kopie auf deinen USB-Stick ziehst musst du schon Gebühren zahlen, jährlich. Kostenlos ist da nur, wenn du das Lied innerhalb eines Mediums verschiebst, sozusagen nur den Index änderst.


    Bei USB-Sticks wäre das noch interessanter, da hast du ja 2. Du müsstest also auf beide USB-Sticks die Originaldateien aus der AmazonCloud ziehen, neu sortieren usw. Kopieren von A auf B kostet ja wieder.


    Außerdem zitiere ich jetzt einfach mal aus einem Interview der De:Bug mit der Gema:

    Zitat

    Debug: Ist also, wer, sagen wir mal aus Platzmangel, legal gekaufte Dateien vom eigenen Rechner löscht, auf eine externe Festplatte kopiert, für den DJ-Abend dann von der externen Festplatte löscht und wieder auf den eigenen Rechner kopiert, d.h. zu keinem Zeitpunkt mehr als eine Instanz von einem File hat, in der Pflicht diese Tracks zu lizensieren, oder nicht?

    Zitat

    Reindlmeier: Sofern Sie die legal erworbene Datei auf eine externe Festplatte überspielen, handelt es sich um eine Vervielfältigung. So weit, so gut. Verwenden Sie nun aber die externe Festplatte zur öffentlichen Wiedergabe, müssen Sie diese Vervielfältigung zum Zwecke der öffentlichen Wiedergabe lizenzieren, also dafür bezahlen.

    -----------------------------

    Zitat

    Debug: Ist es nicht letztendlich so, dass eine wirklich Überprüfung nur durch eine reale Datenforensik erfolgen könnte, d.h. Beschlagnahmung der benutzten Technik?

    Zitat

    Reindlmeier: Ja, da ist richtig, sofern nicht bereits anderweitige Erkenntnisse vorliegen. Im Übrigen könnten wir uns vom DJ per Vertrag entsprechende Kontrollrechte einräumen lassen.


    Ich denke, da muss man nicht viel dazu sagen.

  • Man kann diese Regelung auch super leicht umgehen.
    Zuhause sein Set fertigstellen, das ganze auf eine [url=http://www.google.de/shopping/product/4866189869247354259?hl=de&gs_rn=4&gs_ri=psy-ab&cp=6&gs_id=2r&xhr=t&q=minidisc&pf=p&output=search&sclient=psy-ab&oq=minidi&gs_l=&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&bvm=bv.42965579,d.d2k&biw=1920&bih=942&sa=X&ei=WfQtUfvoN--q0AXghoGYBQ&sqi=2&ved=0CE0Q8wIwAQ]MD[/url] ziehen und den MD Player mit in den Club nehmen und laufen lassen.
    Von MD steht in den Tarifen immerhin nichts.

  • Das "ziehen" reicht schon aus. Da machst du nämlich eine Kopie von deiner Festplatte auf die MD. Das Verschieben ist ja nur innerhalb eines Mediums möglich, also von einem Ordner der Festplatte in einen anderen sozusagen.
    Ich denke die Grafik soll nur die Sachlage anhand der häufigsten Beispiele klären. Da geht es nicht um CD, MD, Kasette oder Gramophon sondern einfach um den Vorgang des Kopierens.


  • Das "ziehen" reicht schon aus. Da machst du nämlich eine Kopie von deiner Festplatte auf die MD. Das Verschieben ist ja nur innerhalb eines Mediums möglich, also von einem Ordner der Festplatte in einen anderen sozusagen.
    Ich denke die Grafik soll nur die Sachlage anhand der häufigsten Beispiele klären. Da geht es nicht um CD, MD, Kasette oder Gramophon sondern einfach um den Vorgang des Kopierens.

    Naja ausser mit Hausdurchsuchen können die Leute von der Gema nicht wirklich erkennen wieviele Kopien du von einer Mp3-Datei gemacht hast. Und ich bin mir fast sicher, dass sich Niemand die Mühe machen wird, die Privatcomputer eines DJs zu durchsuchen. Sollte es tatsächlich soweit kommen, wird das sicherlich einen rießen Aufschrei auslösen. Auch vom Aufwand ist das total Unverhältnis mäßig. Selbst wenn die Regelung so kommt, sollte man, wenn man mit nur seinen einen USB Stick dabei hat, den Link an den Playern nutzt denke ich keine Probleme bekommen und auch nix zahlen müssen.

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  • Ich muss ganz ehrlich sein...ich versteh die Aufruhr jz nicht ?


    Als Bsp. mal, mich als Booking DJ:


    30 Titel pro Abend * 0.13 € = 3,9 € an GEMA Gebühren für den Abend


    Beim Gig am Tag darauf spiel ich auch 30 Titel, aber 27 davon schon am vorigen Abend, also eben nochmal 3 * 0.13 € = 0,39 €


    Macht fürs WE 4,29 € an GEMA Gebühren (bei uns also ein Päckchen Zigaretten). Und mit den am WE gespielten Titel komm ich da gut und gerne 1 Monat durch (mit Abweichungen).



    Umgelegt mal auf einen Resi DJ mit...kA...~180 Titeln:


    180 * 0.13 € = 54 € für den Abend


    Am Tag darauf wird man nicht viele andere Titeln spielen, kommen da vl. eben 2-3 € dazu.



    Also ich weiß ja nicht was ihr alle so spielt, aber wie viele Unterschiedliche Tracks pro Jahr werden denn da so anfallen ? Selbst wenn es 10.000 unterschiedliche Titel sind (was ich mir ja kaum vorstellen kann), wären dass "nur" 1.300 € im Jahr...hochgerechnet auf die Gage ist das doch nichts ?


    Also entweder ich hab die ganze GEMA VR-Ö Tarife nicht gecheckt, oder es wird da viel Wirbel um nichts gemacht ?

  • Also was da glaub ich noch etwas falsch verstanden wurde: Man zahlt nicht für die Tracks, die wirklich am Abend gespielt wurden, sondern für alle, die man evtl einmal öffentlich spielen würde, für das gesamte Musikarchiv praktisch, das man eben dabei hat. Deswegen soll auch nur eine Gesamtanzahl an Tracks abgefragt werden und nicht der Titel des einzelnen.


    Klar hält sich das "mehr oder weniger in Grenzen". Bei mir wären das denke ich mal ca. 200€ im Jahr. Die würde ich trotzdem gerne behalten und mir eher noch damit die Wohnung aufwärmen, anstatt sie aus dem Fenster zu werfen. Die Gema bekommt schließlich schon genügend Abgaben von der Disco selbst.


    Vorallem für mich, als Booking DJ und "Neuling", der nicht regelmäßige Auftritte hat, ist das nicht schön. Man bekommt keine Promo aus den Pools - zahlt da also schon die Kosten für den Track, und soll dann unter Umständen noch zusätzlich zahlen. Das lohnt sich irgendwann einfach nicht mehr.


  • Ich denke, da muss man nicht viel dazu sagen.

    die passende antwort wäre wohl entwerder sie verschwinden in 3 sekunden oder ich rufe die security ...
    was denken diese (schlimmstmögliches wort bitte hier einsetzten) eigentlich wer sie sind ?!
    aber mit nur 400.000 im jahr verdient man ja weniger als jeder newcomer dj, die können da ja ruhig ein paar € von ihrem milliardenvermögen abdrücken -.-

  • Aber es wäre doch schön, wenn die GEMA in Zukunft auch die Titel abrechnen würde, die auch wirklich im Club gespielt wurden. Dazu müssen sie aber erst auch erfasst werden. Scheinbar möchte man nicht jedem kleinen Club eine Erfassung per Computer wie im Rundfunk zumuten. Daher muß man andere Wege finden, die Titel zu erfassen, die zumindest in Clubs gespielt werden könnten.
    Momentan wird doch die Kohle, die die GEMA bei den Discobetreibern einzieht, pauschal auf die GEMA Miglieder umgerechnet. Und da werden eben auch massenweise diejenigen bedacht, deren Songs niemals in einer Disco laufen würden.
    Und wer kann schon was dagegen haben, daß es denjenigen an den Kragen geht, die mit gezockten mp3s auflegen?
    Die ehrlichen Käufer und die Urheber haben doch momentan die A-Karte gezogen.
    Da wir hier aber doch alle ehrliche Käufer sind, können wir doch diese Reform nur begrüßen, oder nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von DivA1 ()

  • Hier mal meine Frage, die ich der Gema auf facebook gestellt habe:


    Welchen Sinn, bzw. welche Absicht hat der geplante Tarif? Warum werden auf CD gebrannte mp3s anders behandelt als mp3s, die sich auf Festplatten befinden?
    Die einzige mir halbwegs logisch erscheinende Erklärung ist, dass die kopierten mp3s dazu genutzt werden könnten, zeitgleich an einem anderen Ort aufzulegen. Allerdings macht das immer noch keinen Sinn, schließlich müsste ich mich dazu zum einen in der Mitte durchteilen und zum anderen würde ja eh schon für ebendiese Musiknutzung eine Gema-Gebühr gezahlt werden.


    Bei mir sieht es so aus, dass ich auf "Kopien" angewiesen bin. Ich lege mit CDJs auf, also weder mit Timecode noch mit sonstiger Software auf. Da 99% der Lieder, die ich zum auflegen benutze, nur online als mp3 erscheinen, bleibt mir also keine andere Wahl als selber CDs zu brennen, sprich, "Kopien" anzufertigen.
    Die Originale, die sich nun jedoch noch auf meiner Festplatte befinden, sind für mich nutzlos, da ich sie in keinster Weise zum auflegen nutzen kann. Aus meiner Sicht sind also eher die mp3s auf der Festplatte Kopien und nicht meine gebrannten CDs.


    Warum muss ich dafür jetzt trotzdem 13ct/Stück zahlen???

  • Da wir hier aber doch alle ehrliche Käufer sind, können wir doch diese Reform nur begrüßen, oder nicht?

    Ich habe darauf das es einer aussprechen wird! 100% Agree :coolshades:
    Gäbe es Heute noch Vinyls oder Maxis, welche die Konsumenten und DJs dies unterstützen würden,
    dann wäre dieses Thema nicht vorhanden. Irgendwo muss man ansetzen und das begrüsse ich.
    Daran merkt man ja lustigerweise wieviel "Ich zieh mir alles Illigal und möchte damit auflegen um Geld
    zu verdienen" DJs unterwegs sind. Es trifft endlich mal die richtigen :)

  • Hm. Womit ich eher ein Problem habe, als mit diesen neuen Tarifen, ist, dass die GEMA seit unbeschreiblich langer Zeit die "Transparenz" von Gebühren und Verteilung erhöhen will - sprich: Der Otto-Normal-Verbraucher soll verstehen können, wie viel er zahlt, warum und an wen das ganze dann geht.
    Ist mit der Sache hier irgendwie nur schlimmer geworden. Es tauchen ja trotzdem immer wieder Fragen auf...


    B2T:
    Ich hab das ganze Thema auch schon auf http://www.facebook.com/GEMAdialog verfolgt und den meisten scheint immer noch nicht klar zu sein, dass es sich um eine jährliche Pauschale handelt. Die eine Hälfte meckert nämlich rum und sagt, dass sie nicht jedes Mal, wenn sie auflegen, zahlen sollen. Die Anderen sagen okay, weil sie ihrem Verständnis nach nur einmal bezahlen müssen.


    Und noch was will sich mir nicht ganz erschließen. Wenn ich meine Jahrespauschale bezahlt habe, schileßt das doch Lieder, die ich mir später kaufe, gar nicht mit ein...?
    Und außerdem könnte ein DJ doch - rein theoretisch - seine 3,90€ für sein 30-Lieder-Set bezahlen und beim nächsten mal behaupten, er hätte immer wieder die gleichen Lieder gespielt. Da die GEMA ja nicht erfasst, für welche Lieder genau er bezahlt, wäre das ja denkbar...


    Irgendwie ist das alles noch nicht so ganz ausgereift, aber das ist bei der ganzen GEMA-Geschichte nichts Neues.
    btw. bin ich kein Gegner von dem Verein, nur von der Umsetzung, die jedes Mal einfach so undurchdacht ist, dass es nur klar ist, wenn die auf Unverständnis stoßen.


  • Nein, es trifft die falschen, denn die Zippy-DJs werden auch diese Gebühr nicht bezahlen!


    DJ -> File -> Illegal gezogen -> Gema


    Muss ja jeder selber wissen welches risiko er eingeht.


  • DJ -> File -> Illegal gezogen -> Gema


    Muss ja jeder selber wissen welches risiko er eingeht.


    Natürlich. Ich fände es aber wesentlich sinnvoller die Herkunft der mp3s zu untersuchen anstatt zu überprüfen, wie oft welches Stück wohin kopiert wurde. Ein vernünftiges Kontrollsystem wird es dafür eh nie geben, es sei denn, man verwendet alle Einnahmen des neuen Tarifes genau dafür.

  • Naja.. Ich muss sagen ich bin bis jetzt nur bei einem Webradio als DJ tätig bin, kaufe mir aber meine Musik digital als MP3 bei Amazon, Musicload, Beatport, where ever und manchmal auch auf CD (Compilations z. B.). Mittlerweile bin ich bei ca. 2500 Tracks angekommen. Geschätzt sind 2/3 davon legal erworben, der Rest Bootlegs/Freereleases. Wie viel ich in meine geliebte Musiksammlung investiert habe ist für einen Azubi im 2. Jahr nicht gerade wenig... Mein Musik-Repertoire habe ich auf zwei externen Festplatten, meinem PC und meinem Laptop gesichert. Zusätzlich auf CD gebrannt um die Tracks an den CDJs zu spielen. Somit habe ich insgesamt 5 Kopien von jedem Track. Rechnen wir nun durch:


    5 Kopien * 2500 Tracks * 0,13€ = 1625 €



    Wenn ich mich nun um Live-Auftritte kümmern möchte, ohne die Gema im Nacken zu haben, müsste ich laut dem was ich bis jetzt gelesen und verstanden habe, 1625€ an den Verein abführen um die Musik, für die ich sicherlich bereits einen hochen dreistelligen oder gar vierstelligen Eurobetrag ausgegeben habe, an Events/Bookings spielen zu können. Sollte diese Rechnung richtig sein werde ich mir überlegen das Hobby an den Nagel zu hängen... Es steckt viel Leidenschaft hinter dem was ich mache, jedoch möchte ich mir keine Probleme bereiten. Und vor der weißen Wand zu moderieren ist auf Dauer nicht das wahre..

    The only one No.1: D.H.T. - Listen to your Heart (Rob Mayth Remix)