Sonic Cube

  • Es treibt! Es kickt! Kurzer Blick auf die Bpm-Anzeige ... - was? »Nur« 134? Dafür kommt es gewaltig daher. Und diese Stimme, tiiieef. »I come from the Yedis. They are all dead ...« Gänsehaut! Und noch mal den Track. Ach was, die ganze CD noch mal ... Tiefe, kickende Bässe und Sphären zum Abheben drüber - plus dieses kleine, leider so seltene magische Etwas, das einen immer tiefer in die Scheibe reinsaugt, man kann nicht sagen warum und wieso, weiß nur, dass die Augen sich schließen und die Beine tanzen wollen. Das neuste Release »Filter« des Schweizer Duos Sonic Cube, auch bekannt als Sonnenvakuum, wird bestimmt von tiefen, dennoch niemals düsteren Klängen, von progressiven, aber nicht trockenen Kicks.


    »Sonnenvakuum«, so erzählt Daniel, »entsprang eigentlich noch fast aus unserer Punk- / Industrialzeit, als auch unser ganzes Umfeld noch etwas dark war, aber als wir uns etwas von dieser Szene ablösten, wurde auch automatisch unsere Musik davon beeinflusst und so entstand Sonic Cube. Sonnenvakuum soll aber als Underground Projekt weiterleben, mit free Downloads und so weiter.«


    Sonic Cube also eher die »Morning«-Seite, das fröhlich-sphärische, Sonnenvakuum eher für die dunklen, progressiven Seiten. Hat man mal zu viele dunkle Energien in sich, gibt es einen Sonnenvakuum-Track - ist man weichherzig und gut gelaunt, entsteht was Neues für Sonic Cube.


    Daniel auf die Frage, wie ein Song entsteht:
    »Also, bei mir ist das oft so, dass ich von einem Song und dessen Stimmung inspiriert werde, das kann auch nur ein einzelnes Geräusch daraus sein. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich nie Psy, Goa, Progressive oder was auch immer höre zuhause ... eher EBM, New Metal, Dub, Elektro, Downbeat ... Je nachdem wird daraus dann eher ein ruhiger oder etwas härterer Track :)«


    Einer der schönsten Tracks auf dem Album ist für mich der letzte, »Astray«. Fließendes Intro, Kickender Bass, Gitarre drüber und eine zarte Frauenstimme á la Michele Adamson.


    Doch gerade mit diesem Track, sagt Daniel, haben so manche Probleme:
    »Mit „Astray” ist es so ne Sache ... Für mich ist das sicherlich der musikalischste Track auf dem Album, doch wenn ich mir so die Reviews im Web ansehe, haben die meisten Leute Mühe damit. Schade, dass es immer dasselbe Schema vom standardmäßigen Psy-/ Dub-/ Chill-Track sein muss, um ein Album in dieser Sparte abzuschließen. Die Gitarren wurden von einem Freund (Markus) eingespielt, der an der Musikhochschule als Lehrer arbeitet. Sabrina ist eine seiner Schülerinnen im Fach Gesang. Mit beiden werden wir in Zukunft vermehrt für andere Projekte zusammenarbeiten.«


    Andere Projekte - wir sind gespannt! Weitere Releases sind geplant, Verhandlungen mit Labels wie Iboga, Vertikal, Moonflower, SOG, Tupan, Avalanche laufen, auch ein neues Sonnenvakuum-Album kommt die Tage - es tut sich was in der Schweiz!


    [aus dem mushroom magazine April 2006]