Nur wenige Tranceprojekte sind in der Lage, richtige Alben zu schreiben, die weit mehr als eine Ansammlung von Tracks sind. Richtige Geschichten, musikalische Abfolgen und Stimmungsmodulationen, die in ihrer Gesamtheit wie ein Buch oder ein Theaterstück funktionieren. Rickard Berlöf und Robert Elster arbeiten seit 1998 zusammen an ihrem Projekt Vibrasphere. Nach zahlreichen Einzel-Tracks und Maxis für Psychic Deli, Dragonfly und Transient war schon ihr erstes Album »Echo« auf Spiral Trax ein gelungenes Werk, doch der richtig große Wurf gelang mit »Lime Structures« vor gut zwei Jahren. Vibrasphere scheinen ihren endgültigen Stil gefuden zu haben und setzen genau diese Linie fort, verfeinern nun jedoch das Resultat: »Archipelago« ist eine korrespondierende Mixtur aus ethnischen Sounds, weichen und auch kompakt strammen Grooves, aus Progressive House und TechTrance bis zu 140 Beats und intensiven Atmosphären in ihrer typisch unsynthetischen, natürlichen Umgebung. So tanzbar die Dancetracks auch sind, so musikalisch ist das Album im Ganzen. Mehr Musik als Techno.
Rickard beschreibt das Album so: »In unserer Sicht ist das Album noch kompletter als die Alben zuvor. Wir hatten eine Menge Tracks zur Auswahl und haben nur die besten ausgewählt, die in dieses Thema passten. Wir wollten etwas Organisches, Reales; deswegen haben wir uns von unserer heimischen Umgebung an der Ostküste Schwedens inspirieren lassen. So wie ein Archipel aus hunderten und aberhunderten von Inseln in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen Horizonten besteht, so wollten wir auch ein Album mit großer Abwechslung und Vielfarbigkeit um das Hauptthema herum.«
Dazu passt das Artwork des Albums und der CD-Maxi »Landmark EP« mit Fotografien von Henrik Witt und schlichtschöner Grafik von Martin Linde aus ebenfalls rein schwedischer Produktion.
Vibrasphere sind ursprünglich ein Tanzprojekt, doch mit einer starken Nähe zum Dub und anderen chilligen Grooves. So hatte »Echo« mit »San Pedro« einen weltweit lizensierten ChillOut-Track an Bord, genau wie »Lime Structures« mit »Mazanilla«. Nach Jaias Tanzversion für Tribal Vision gibt es eine neue Fassung von Vibrasphere auf der »Landmark EP«:
»Da „Manzanilla” unser erfolgreichster Track überhaupt ist, war es eine besondere Herausforderung, noch einmal damit zu arbeiten. Obwohl wir keine radikalen Veränderungen gemacht haben, gibt es doch zahlreiche neue Blickwinkel zu entdecken.«
Natürlich hat aber auch das neue Album mit »Tierra Azul« und den »Late Winter Storms« ein schön umrahmendes ambientes Doppel für zukünftige Remixe am Start ...
